Teufelskeller

Teufelskeller

Teufelskeller.pdf

Impressionen

prev next
play

Teufelskeller
Am 18. August 2024 begaben sich rund 20 Personen der Natur-und Vogelschutzvereine Freienwil, Ehrendingen, Lengnau und Schneisigen auf einen botanischen Streifzug durch den Teufelskeller oberhalb Baden.
Auf der gesamten Reservatsfläche von 70 ha wird auf jegliche forstliche Nutzung verzichtet. So ist ein Paradies für Tiere und Pflanzen entstanden. Am Osthang des Baregg, dem nördlichsten Ausläufer des Heitersbergs, liegt das Felssturzgebiet des Teufelskellers. Dieser urtümliche Ort mit Felsen von bis zu 20 m Höhe und 30 m Länge und imposanten Baumriesen mit Höhen bis zu 50 m bildet eine eindrückliche Landschaft. Auf der Westseite sind 20 ha Wald vom Westwind-Orkan Lothar am 26. Dezember 1999 zerstört worden. Hier ist eine natürliche Wiederbewaldung ohne menschliche Eingriffe entstanden.

Die Sage vom Teufelskeller:
An der Limmat stand in Vorzeiten eine Burg, in welcher eine Königstochter wohnte. Diese ging oft in dem schönen Tal spazieren und weilte gern auf einem Berge, wo sie in dem Schatten des Gebüsches ihren Träumen nachhing. Dass dieser Berg von Geistern bewohnt sei, ahnte sie nicht, und als sie eines Tages wieder dorthin kam, fand sie ihr Ruheplätzchen verwüstet, den Berg zerrissen und ein tiefer breiter Spalt gähnte ihr entgegen. Furcht kannte sie nicht, und so stieg sie eines Nachts in die Tiefe um zu schauen wie es dort unten beschaffen sei. Als sie sich von niemandem beobachtet wusste kletterte sie an den Vorsprüngen des Spaltes langsam hinab. Da sah sie sich von vielen entsetzlichen Gestalten umgeben und gelang über eine grosse Reihe Fässer hinweg immer weiter und tiefer in den Abgrund. Als man sie am anderen Morgen auf der Burg vermisste, ging man an, sie zu suchen, und fand sie auf einer Anhöhe in der Nähe jenes Berges stehen mit unverändertem Kopfe; aber ihre Füsse waren in dem Erdreich fest verwurzelt. Ihre Arme waren in zwei Baumäste ausgewachsen und ihr Leib sah einem Stein ähnlich. Wehklagend liefen die Ihrigen zu einem nahen Kloster, wo ein wundertätiges Heiligenbild aufbewahrt wurde, zu dem die Menschen wallfahrteten. Der Abt des Klosters veranstaltete nun eine grosse Prozession, welche unter Gebeten und Bittgesängen nach jener Anhöhe zog, wo die so gräulich verwandelte Königstochter gefunden worden war. Als man hier das Wunderbild zu ihren Lippen erhob, dass sie es küssen konnte, schrumpften die Baumäste wieder zu ihren natürlichen Armen ein, die Füsse lösten sich vom Erdreich, der Leib wurde wieder so wie er gewesen war.
Zum Andenken an diese Begebenheit wurde auf dem Gipfel des Berges ein grosses Kreuz gesetzt, das bis heute Bestand hat.

Nach rund 2.5 Stunden Wanderung mit interessanten Erläuterungen von Nicole Angst erreichten wir wieder unseren Startpunkt, den Bahnhof Oberdorf. Besten Dank den Organisatoren für den schönen Sonntagmorgen.

Bericht: Hanjörg Roth