Frühexkursion

Frühexkursion

Samstag 4. Mai

Besammlung 4.45 Uhr
Gemeindehaus Schneisingen

Programm


Impressionen

Vogelstimmen am Morgen

An einem Samstag anfangs Mai trafen sich kurz vor 5 Uhr in den dunklen Morgenstunden 25 interessierte und teils auch schon wache Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereins Schneisingen vor dem Gemeindehaus in Schneisingen. Der Grund: unter der Anleitung von Förster Felix Stauber wollten sie dem Gesang der Vögel in den Morgenstunden lauschen. Kein Vogel oder Geräusch war zu hören. Pünktlich um 5 Uhr, mit dem Anschalten der Strassenlaternen, startete der Hausrotschwanz als erstes mit seinem Gesang. Schön trillerte er für uns, nur das für ihn typische Knirschen, das an einen Stromkurzschluss erinnerte, liess uns immer wieder kurz zusammenzucken. 

Kurz darauf war auch die Mönchsgrasmücke zu hören. Ihr Gesang ist ein melodisches, lautes Flöten, das mit einem leisen, «schwätzenden» Vorgesang beginnt oder auch an das Hupen eines Postautos erinnern kann – tütatütatüta. 

Auf dem Weg zum Friedhof meldete sich dann auch die Amsel zu Wort. Ihr wunderschöner Gesang ist wahrscheinlich jedem bekannt: eine fast melancholische Melodie aus tiefen, warmen Flötentönen mit relativ kurzen Strophen.

Im Friedhof wurden wir vom Zaunkönig begrüsst. Im Verhältnis zu seiner Körpergrösse hat er die lauteste Stimme: er kommt auf bis zu 900 Dezibel und ist damit fast bis zu 500 Meter weit zu hören. Sein Zwitschern ist laut und hoch, überschlägt sich mehrere Male und wirkt wie ein Schmettern. Da wird fast jeder Kanarienvogel fast neidisch!
 

Weiter ging es Richtung Wald, wo die markante Stimme des Zilpzalp hörbar war – man könnte meinen, er kommentiert einen Geld zählenden Bankangestellten: zilp-zalp-zilp-zalp. Natürlich liess auch die Kohlmeise nicht lange auf sich warten und der für die Männchen typische Reviergesang mit seinem «tsi-da...tis-da», leicht zu merken als «Ziit is da!» erklang aus allen Richtungen.

Vom Friedhof ging es hoch in den Wald, an den Weihern des Hinterhard vorbei. Unterwegs wurden wir auch vom Buchfink begrüsst. Dieser Vogel verfügt über ein grosses Repertoire. Am häufigsten hört man seinen Ruf «Fink», sein Gesang ist gerne laut und schmetternd mit einem charakteristischen Endschnörkel.

Auf dem Weg Richtung Alpenrosen setzten wir schon fleissig unser neues Wissen ein und diskutieren, welcher Vogel denn nun gerade singt.

Der nächste, neue Gesang war der Singdrossel zuzuordnen. Ihr Gesang ist immer anders, aber die Struktur ist immer die gleiche: der Mann der Singdrossel singt 3-5 kurze Motive und wiederholt diese mehrmals sehr laut.

Bei den Weihern in der Nähe der Alpenrosen konnten wir noch dem eifrigen Kleiber beim Höhlenbau zuschauen. Sowohl sein Gesang, ein trillerndes «quiquiqui...», als auch sein Ruf, ein stimmhaftes «twith-twith» ist weit hörbar.

Voller neuer Eindrücke spazierten wir mit den ersten Sonnenstrahlen Richtung Forsthütte, wo wir noch gemütlich bei einem Zmorgen zusammensassen, um danach fröhlich pfeifend in den neuen Tag zu starten.

Für den NVV; Antke Messmer